Naturbetrachtungen: Eine Ode an die Feuerlilie

 

Nicht, dass die Zeiten wie diese schon vorbei wären!

Aber meiner Meinung nach tun wir nun gut daran, die Ärmel hochzukrempeln und nach vorne zu schauen.

 

Es gilt, die Augen auf das Gute und Schöne zu richten.

Verschwörungstheorien bringen uns nicht weiter, Schuldzuweisungen auch nicht und die Selbstmitleidsmasche schon gar nicht.

 

Naturbetrachtungen fördern das Zur-Ruhe-Kommen.

Sie sind der Nährboden für positive Gefühle und für die Dankbarkeit.

 

In diesem Sinne gehen wir`s an!

Ach ja, das hätte ich fast vergessen!

Meine Beiträge werden nicht täglich erscheinen, aber immer dann, wenn mein Herz besonders berührt ist.

 

Und das kommt öfters vor, das kann ich bereits vorab versprechen!

 

 

 

Eine Ode an die Feuerlilie

 

Türkenbund und Feuerlilien, beide aus der Familie der Liliengewächse, geben sich jetzt im Juni auf den Bergwiesen des Mendelstockes ihr Stelldichein und eröffnen somit offiziell den langersehnten Bergsommer.

 

Wer gut bei Fuß ist, sollte sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen, denn auf einer Wanderung vom Penegal hinüber zum Gantkofel begegnen sie uns immer wieder.

 

Vor allem die stolze Feuerlilie kann nicht übersehen werden, was sie sowohl ihrem knalligen Orange-Rot als auch ihrer stattlichen Größe zu verdanken hat.

 

Der rotschwarz gefleckte Stängel, der einer unterirdischen Zwiebel entspringt, weist lanzettliche Blätter auf.

An seinem Ende thront die stolze Blüte, die aus bis zu fünf Einzelblüten bestehen kann. Jede einzelne von ihnen wird wiederum aus 6 Einzelblättern zusammengesetzt.

 

So verlockend und einladend diese Blüten auch aussehen, ihr Nektar ist für Bienen tabu.

Da müssen schon Schmetterlinge her, die dank ihres langen Rüssels in den unteren Teil der Nektar-Rinne gelangen können.

 

Für ihre eigene Fortpflanzung hat die Feuerlilie allemal vorgesorgt.

Denn als Grande Dame ist sie nicht ausschließlich von Insekten abhängig, sondern kann sich auch ungeschlechtlich vermehren.

 

Diese Tatsache verdankt sie den Bubillen (Brutknöllchen), welche in den oberen Blattachseln gebildet werden und dem die Feuerlilie ihren lateinischen Artnamen „bulbiferum“ (Bulbus=Knolle, Knöllchen) verdankt.  

 

Weitere interessante Eigenschaften kommen hinzu!

Feuerlilien sind nämlich nicht nur schön, sondern auch äußerst schlau.

 

Wie das?

Um sich vor Fressfeinden zu schützen, setzen sie auf eine ganz besondere Strategie.

 

So produziert die Pflanze ihren Nektar nicht nur im Blütenkelch, sondern auch an den Blattspitzen und an der Blütenknospe.

Von diesem süßen Leckerbissen werden Ameisen angelockt, die sich daran gütlich tun.

 

Und wehe, wenn eine Raupe, eine Larve oder sonst ein Angreifer ihren Weg durchkreuzt! 

Ohne Zögern werden diese gekidnappt und schwupps!- in den Ameisenbau verfrachtet.

 

Warum ich euch das alles erzähle?

 

Weil in meinem Garten seit 4 Jahren eine Feuerlilie blüht, ohne dass diese von mir irgendwann gepflanzt worden ist.

Heuer hat sie nun Nachwuchs bekommen, worüber ich mich besonders freue.

 

Ja, ja!

Meine Feuerlilie scheint für mich förmlich vom Himmel gefallen zu sein.

Leicht möglich, befindet sich mein Garten doch zielgenau unter dem Gantkofel!

 

Ich wage zu behaupten. sie hat gewusst, wie die dazugehörige Gärtnerin tickt!

 

Denn ihre Symbolsprache verkörpert  genau jene Eigenschaften, die auch mir besonders wichtig sind.

Feuerlilien stehen für Leidenschaft

Damit wollen sie sagen: „Mein Herz glüht in unendlicher Liebe zu etwas, was mir besonders wichtig ist“.

 

Dann wäre da noch die Farbe, die für Stärke und Aktivität steht. Orange ist Kraft- und Wärmespender in einem.

 

Unserer angeschlagenen Stimmung kann dieses bisschen "mehr Lebensfreude" nicht schaden.

Orange Blüten (z.B. Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Amaryllis...) wirken diesbezüglich wahre Wunder!

 

lg md sm xs