Zu Besuch bei Dr. Wald
So jedenfalls habe ich mir es vorgenommen, als ich vor einigen Tagen eine Gruppe in die Praxis von Dr. Wald begleiten wollte.
Organisiert vom Tourismusverein Lana haben sich zu dieser Wanderung nicht besonders viele, aber äußerst wissbegierige und sympathische Frauen angemeldet.
Vom Parkplatz in Prissian ausgehend, ist uns bereits zu Beginn der Giersch förmlich angesprungen. So ging es also gar nicht anders, ihn näher zu inspizieren und das eine und andere Rezept untereinander auszutauschen.
Die 3 mal 3 Regel des sellerieartigen „Gärtnerschrecks“ ließ sich nicht nur mit den Augen erkennen, sondern genauso ertasten und und mit den Fingern fühlen.
Die äußerst gesunde Vogelmiere bedurfte keiner weiteren Vorstellung, ist sie doch als hervorragender Vitamin C Spender in Suppen, Salaten oder Smoothies hinlänglich bekannt.
Aber auch als Wundheiler hat der Hühnerdarm einiges drauf. Warum er so heißt, lässt sich am Stängel gut demonstrieren.
Nur ganz nebenbei: das Verhältnis 10:1 vom Öl zum Bienenwachs bei der Herstellung von Salben beachten!
Die Prissianer Kneippanlage lud aufgrund der kalten Temperaturen keineswegs zum erfrischenden Wassertreten oder einem Armbad ein. Als wir feststellten, dass die Becken noch leer sind, brauchten wir uns diesbezüglich nicht weiter zu rechtfertigen.
Dafür war die Meditation umso intensiver. Denn schließlich spielen Lebensordnung und Entspannung bei Kneipp eine wichtige Rolle.
Auf dem Weg über die Stahltreppe nach oben begegnete uns der Stinkende Storchenschnabel, der als „Nestsäuberer“ und Entgifter gilt, gefolgt vom Bärlauch, einem echten Schatz des Waldes.
Nicht umsonst heißt es in einem Zitat: „Iss Bärlauch im Mai, dann hat der Arzt das ganze Jahr frei!“
Übrigens: der dritte im Bunde, der zu den wahren pflanzlichen Entgiftern gehört, ist der Gundermann oder die Gundelrebe.
Liebe Damen!
Könnt ihr euch an das blau blühende Kräutlein auf dem Gelände der Kneippanlage erinnern?
Vergesst bitte nicht, am 30.April ein Kränzchen daraus zu winden, denn ihr wisst ja! Damit lassen sich in der Walpurgisnacht allerlei Hexen entlarven, die sich manchmal auch dort verstecken, wo man es nie für möglich gehalten hätte.
Das Zimbelkraut war für die meisten kräuterinteressierten Frauen ein unbekanntes, aber besonders beeindruckendes „Mauerblümchen“.
Gefolgt von Brennnessel, Leimkraut, Labkraut, Goldrute, Beifuß, Taubnessel, Ackerschachtelhalm (jetzt wissen wir sogar, ob dies der richtige ist!) sowie vielen weiteren Kostbarkeiten am Wegesrand standen wir endlich bei der Eingangspforte der Praxis von Dr. Wald.
Aber, ach du Schreck!
Die 3 Stunden waren im Nu vergangen und wir mussten an die Rückkehr denken.
Nicht ohne vorher allerdings eine kleine Marende mit selbst gebackenem Brot und Kräuterquark sowie Apfelschnitten mit Tannenzucker verkostet zu haben.
Den krönenden Abschluss unter den Bäumen des Waldes gab es in Form eines Tanzes natürlich auch. Sozusagen als verfrühtes Geschenk zum 1. Mai!
So oder so! Den Teilnehmerinnen scheint es gefallen zu haben. So haben sie es mir zumindest bestätigt und die Stimmung war gleichfalls Zeuge.
Vielleicht sieht man sich ja einmal in meinem Garten, es würde mich freuen!
Und weil dieser Beitrag genauso wie die Wanderung schon wieder zu lang ausgefallen ist, verspreche ich es euch hier hoch und heilig!
Demnächst werde ich einige Bäume und Sträucher und deren Heilwirkung auf dieser Plattform vorstellen.
Was ihr tun müsst? Einfach ab und zu auf gruenundkraft vorbeischauen!
Inzwischen wünsche ich euch eine gute Zeit!