Schenkt man sich Rosen in Tirol?

Nicht nur in Tirol, wie in der Operette „Der Vogelhändler“ besungen, sondern auf der ganzen Welt
bedeutet das Schenken von Rosen etwas Besonderes und ist zumeist mit einem Liebesbeweis verbunden. Keine andere Blume vermag der Rose das Wasser reichen.
Goethe unterstreicht das mit den Worten „Die Rose ist das Vollkommenste und Edelste, was unsere Kultur als Blume gewähren kann.“

Mai und Juni sind die Monate, in denen die Rosen ihre ganze Schönheit entfalten und mit einem wahren Blütenrausch ihr kurzes, aber intensives Dasein scheinbar sorglos, verträumt und verschwenderisch leben. Die Vielfalt an Farbe, Duft, Wuchs und Form ist unübertroffen und für jeden Gartenliebhaber geradezu ein Muss, einen oder mehrere Rosenstöcke in seinem Garten stehen zu wissen.
Doch soll es in diesem Beitrag nicht um die Botanik als vielmehr um die heilende Wirkung der Rose gehen.

Diese geschieht bereits unbewusst über die Sinne.
Im Sehen entwickelt sich Freude und Zuneigung, die Blüte „schlägt auf das Herz“. Der Hinweis dafür ist bereits in den herzförmigen Blütenblättern der Heckenrose zu finden.
Im Fühlen erleben wir die sanfte Seite, wenn wir uns ihr selbst sanft und behutsam nähern. Wehe aber dem, der die Rose beherrschen möchte. Darauf antwortet sie wehrhaft mit Dornen und Blut. Das hat bereits der Knab aus Goethes Liedtext erfahren.
Im Riechen werden Kummer und Sorgen in grenzenlose Liebe, Entspannung und Beruhigung eingetauscht.
Im Schmecken schließlich erlebt man einen sinnlichen und nicht alltäglichen Hochgenuss.

Es gibt viele Rezepte, von Rosenzucker über das Rosendessert bis hin zur Rosenbowle, die die Gäste zum Schwärmen bringen.
Die gute Laune, die von der Rose ausgeht, überträgt sich auf alle, die davon kosten.

Und sollten Sie zu jenen gehören, bei denen die Zeit immer knapp bemessen ist, so legen Sie doch einfach ein paar Duftrosenblätter in einen Krug und füllen ihn mit frischem Wasser auf.
Nach einer Stunde Ziehzeit erhalten Sie einen köstlichen und verführerischen Durstlöscher, der fortan bestimmt zu Ihren Lieblingsgetränken gehören wird.
In der Schulung des fünften Sinnes aber, im Hören, können Sie sich entspannt zurücklehnen und den Geschichten vom Dornröschen und Schneeweißchen und Rosenrot lauschen und sich dabei an unbeschwerte Kindertage erinnern.

Gesundheitlicher Wert der Rose

Rosenblütenblätter wirken entzündungshemmend und wundheilend, aber ebenso beruhigend und schlafffördernd. Der Tee unterstützt das Selbstwertgefühl besonders in der Zeit der Wechseljahre und wirkt entspannend bei Menstruationsschmerzen.
Kalter Tee kann für Augenkompressen aber auch als reinigende Mundspülung verwendet werden.

Die Hagebutte als Urform der Rose hat in der Phytotherapie einen besonders hohen Stellenwert. Hagebuttentee ist ein klassischer Wintertee mit viel Vitamin C, kann im Frühling zur Unterstützung einer Entschlackungskur (wassertreibend!) verwendet und im Sommer wegen seines säuerlichen Aromas kalt als gesunder Durstlöscher getrunken werden. Im Herbst erwärmt er Sie von innen her und kann so, evt. mit Kardamon und Zimt gemischt, graue nebelige Novembertage erträglicher machen.

Rezepte mit Rosen

Rosenbutter:
Die Butter bei Zimmertemperatur erweichen. Die Blütenblätter von 2 bis drei Duftrosen fein aufwiegen und gemeinsam mit ein paar Spritzern Zitronensaft mit der Butter vermengen. Zu einer Rolle formen und im Kühlschrank härten.

Rosenbowle:
1 Flasche trockenen Weißwein
1 Flasche Prosecco
1 Flasche Mineralwasser
Zwei Hand voll frische Rosenblätter

Zuerst die Rosenblätter mit dem Wein für ein paar Stunden ziehen lassen, dann mit Prosecco und Mineralwasser aufgießen und mit ein paar Blättern dekorieren.

Rosenzucker:
Zucker und getrocknete Rosenblüten in der elektrischen Kaffeemühle fein mahlen.
Gut verschlossen aufbewahren. Eignet sich hervorragend für süße Sahne, für Quark- und Mehlspeisen.

Rosensirup:
15 Blüten von Duftrosen
2OOg Akazienhonig
1l Wasser
Saft einer halben Zitrone

Rosenblätter gut verlesen, vorsichtig waschen, vom bitteren Stielansatz befreien.
Wasser aufkochen, Honig einrühren und vom Herd nehmen. Rosenblätter hinein geben, 1 bis 2 Stunden ziehen lassen. Abseihen, Zitronensaft dazugeben, in Flaschen füllen.

Tipp: Wollen Sie stark duftende Rosen erstehen, so fragen Sie nach Damaszener Rosen, welche gleichzeitig auch sehr resistent sind.

Lebensweisheit:
Ärgere dich nicht darüber,
dass der Rosenstrauch Dornen trägt,
sondern freue dich darüber,
dass der Dornenstrauch Rosen trägt.
arab. Sprichw.

In diesem Sinne allen, die mich kennen, besonders aber auch den Gästen, welche meinen Garten besuchen, einen schönen Sommer und eine rosige Zeit!

lg md sm xs