Pimpinelle (Sanguisorba minor), die Blutstillerin
Die Pimpinelle präsentiert sich während des ganzen Winters mit einer grundständigen, grünen Rosette.
Dadurch kann sie Küchengerichte auch in kalten Jahreszeit mit ihrem bitterherben und nussigen Geschmack aufpeppen.
Ihr Einsatz bleibt aber nicht einzig und allein darin beschränkt, wie wir gleich erfahren werden.
Das ausdauernde Kraut, der Familie der Rosengewächse zugeordnet, ist botanisch interessierten Menschen auch unter der Bezeichnung „Kleiner Wiesenknopf“ geläufig.
Die grundständige Rosette mit den zierlich gefiederten Blättern und die kleinen, knopfartigen Blüten sind auf dem ersten Blick leicht zu übersehen.
Vorzugsweise liebt die Pimpinelle leicht feuchte Böden, kann aber auch mit Trockenheit und Sonne gut zurechtkommen.
Letzthin ist sie vermehrt im Kräutersortiment von Gärtnereien zu finden, obwohl sie zu den ausgesprochenen Wildkräutern gehört und sich im naturnahen Garten von selbst ansiedelt.
Ihre vielfältige Heilwirkung macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der Kräuterapotheke und von spirituellen Praktiken.
In der christlichen Mystik ist die Pimpinelle als Symbol für Vergebung und Reinigung bekannt.
Bei Räucherungen soll sie Blockaden lösen und eine tiefere Verbindung zum eigenen Selbst zu schaffen.
Wer sich für die naturmedizinischen Eigenschaften interessiert, wird bereits durch die lateinische Bezeichnung auf die blutstillenden Eigenschaften hingewiesen.
Zudem finden sich in der Pimpinelle auch entgiftende, stärkende und verdauungsfördernde Bitterstoffe.
Ihre astringierende (zusammenziehende) Wirkung ist dem hohen Gerbstoffgehalt geschuldet und wurde bereits von unseren Vorfahren zur Behandlung von Wunden und Hautirritationen geschätzt.
Deshalb ist die Pimpinelle oftmals auch Bestandteil von Salben oder Tinkturen, die bei Hautproblemen wie Ekzemen, Akne, bei Zahnfleischbluten oder leichten Verbrennungen Linderung bieten. Hierzu kann ein Ölauszug angesetzt werden.
Die Pflanze enthält zudem Flavonoide, die antioxidativ wirken und allgemein das Immunsystem stärken.
In der Volksmedizin wird der Wiesenknopf traditionell bei Verdauungsproblemen eingesetzt, insbesondere bei Durchfall und Blähungen.
Die krampflösende Wirkung erweist sich auch als nützlich bei Menstruationsbeschwerden oder leichten Magenschmerzen.
Gleichzeitig macht der beachtliche Anteil an Vitamin C und Mineralstoffen diesen unscheinbaren Wiesenschatz im Rohzustand zu einem idealen Begleiter gegen die Frühjahrsmüdigkeit.
Der harntreibende Effekt des Teeaufgusses ist für eine reinigende Fastenkur, bei Problemen mit dem Harntrakt und bei rheumatischen Schmerzen zu empfehlen.