Kleine Waldwichtel unterwegs

 

Wer jetzt in Anbetracht des gewählten Titels denkt, dass ich flunkere, der irrt.

Denn es gibt sie wirklich, die 12 kleinen Waldwichtel, die gestern mit ihren Eltern auf Entdeckungsreise gingen, um den Wald und die Lebewesen, die sich darin aufhalten, im einzelnen näher kennenzulernen.

 

Das Alter der Kinder zog sich von relativ groß bis zu ganz klein hin. Dennoch hatten alle ihren Spaß und konnten ihrer Entwicklungsstufe gemäß, bewusst zum Schauen, Riechen, Schmecken und Hören hingeführt werden.

 

Dabei war der zurückgelegte Weg gar nicht so lang, aber die 3 Stunden verflogen bei mildem Frühlingswetter im Nu und letztendlich durften die kleinen Piepmätze ihre gefundenen Waldschätze, sowie die selbst gebastelten Werkstücke mit nach Hause nehmen.

 

An dieser Stelle sei euch Eltern besonders gedankt, denn euer Bestreben, den Nachwuchs an die Wunder der Natur heranzuführen, zahlt sich allemal aus und darf weiterhin ein fixer Bestandteil eurer wertvollen Erziehungsarbeit bleiben.

Dafür wünsche ich euch ein gutes Händchen und noch viele weitere schöne Glücksmomente und Ahaerlebnisse im Kreise eurer Familie.

 

Ich verabschiede mich von euch mit ein paar Blumenimpressionen, die den Wanderweg zum Schloss Hocheppan säumen, der in unmittelbarer Nähe meines Wohnhauses liegt und den ich heute bei typischem Aprilwetter wieder einmal gegangen bin.

Dabei haben mich das kleinblütige Seifenkraut, das Immergrün, der Himmelschlüssel, die Zypressen-Wolfsmilch und vielen anderen Frühlingsblüher begleitet.

 

Wer weiß, ob wir uns nicht mal bei einem Ausflug ins Überetsch, bei der Schlösser-Runde oder in meinem Garten wiedersehen? 

Ich würde mich jedenfalls freuen!

 

Jetzt aber erst einmal zur Trostwichtel-Geschichte, die ihr euren Kindern gern vorlesen dürft.

Der kleine Zapfenmann mit seinen Zauberkräften ist übrigens ganz leicht nachzubasteln.

 

Es regnet. Den ganzen Tag regnet es schon. Kein einziger Sonnenstrahl verirrt durch die Wolken. Schade!
Valentin steht am Fenster und seufzt. Eigentlich wollte er mit Anton in den Wald zum Spielen. Doch nun ist Anton nicht gekommen.
„Du kannst ja Lego spielen oder schau noch einmal deine Hausaufgaben an!“, schlägt Mama vor.
Valentin aber hat zu nichts Lust und für die Schule hat er längst alles erledigt. Traurig und übellaunig starrt er aus dem Fenster. Weil es regnet, wird es auch früh dunkel.

“Huhu!”, ruft da ein Stimmchen. “Du guckst so traurig. Das ist nicht gut. Lach mal!”


Pah! Valentin mag nicht lachen. Suchend sieht er sich um. Doch da ist niemand. Komisch. Er wundert sich.

“Du sollst dich nicht wundern”, ruft da das Stimmchen und Valentin wundert sich noch mehr.

“Wo bist du?”, fragt Valentin.

“Hier und da und dort, überall an jedem Ort, als Trostzauberwicht. Mich sehen, nun, das kannst du nicht”, sagt das Stimmchen und es klingt sehr geheimnisvoll dabei.

“Schade”, murrt Valentin. „Was für ein doofer Schlechtwettertag das heute ist! Überhaupt: Ein Frühlingstag ohne Sonnenschein ist doof.“

Doch da ist es wieder, das fremde Stimmchen:
“Traurig solltest du nicht sein. Mit Wichteln darf man fröhlich sein. Lach mal! Hörst du?

Das klingt so: Hahaha. Gleich bist du froh.”

Der Zauberwichtel kichert leise. Das klingt so nett, dass Valentin nicht anders kann als mitzukichern.
“Hihihi”, kichert er.

Und “Hihihi” kichert auch der Zauberwichtel.

Valentin muss lachen. “Hahaha”, lacht er.

Und “Hahaha hahahaaaa” lacht der Zauberwichtel zurück.

Dann lachen beide zusammen. “Hihihi hihihihiiiiiii…” “Hahaha hahahahahaaaaa…”

Spaß macht das. Valentin lacht und lacht. Vor lauter Lachen hält er sich den Bauch. Es macht Spaß, fröhlich zu lachen. Er fühlt sich gar nicht mehr traurig und übellaunig. Die Traurigkeit und schlechte Laune hat er weggelacht.

“Danke, lieber Zauberwichtel”, sagt er, und der Wichtel antwortet:
“Bitte sehr. War nicht schwer. Merk dir: Lachen, das hilft sehr. Bist du fröhlich, bist du heiter, geht’s im Leben leichter weiter.”

“Das klingt gut“, sagt Valentin. “Bin ich fröhlich, bin ich heiter, geht’s im Leben leichter weiter. Stimmt’s, Zauberzwerg?”
Als Antwort hört er nur noch ein leises Kichern, das schon von ganz weit weg klingt.

Valentin lächelt. Dann geht er zu seinem Schrank, holt einen kleinen Lärchenzapfen aus seinem Schatzkarton, dazu eine Haselnuss, etwas Filz und Filzwolle, Klebstoff und eine Schnur und bastelt einen kleinen Wichtel, der genauso aussieht wie der echte Trostwichtel. Später kommt Mama ins Zimmer und lacht, als sie sein Kunstwerk sieht.

Und Valentin ist sich jetzt ganz sicher: das ist ein echter Gute-Laune-Wichtel!

lg md sm xs