In Zeiten wie diesen: Kreuzfidel

 

Besser hätte es Theresa von Avila im 16. Jahrhundert nicht formulieren können:

„Tue deinem Körper Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“

 

In der umgekehrten Schlussfolgerung wurde heute Morgen von einem Marsforscher im Radio betont, wie wichtig es sei, den eigenen Alltag mit Sinn zu füllen, um gesund zu bleiben.

 

Wir, die wir weder auf dem Mars, noch im 16.Jhd. beheimatet sind, wissen es auch: Körper, Geist und Seele ticken im Dreiklang.

 

Wenn eines davon gestört ist, kommt es zu einer Disonanz.

Alle, die sich ein bisschen mit Musiklehre befassen, wissen, wie schräg das klingen kann.

 

Den gestrigen Beitrag habe ich einer Problematik gewidmet, über die viele unserer Zeitgenossen klagen.

Bereits im Kindesalter rächen sich stundenlanges Sitzen, Bewegungsarmut oder Fehlhaltungen mit Schmerzen im Wirbelsäulenbereich.

 

Als ich als junge Mama selbst einmal unter monatelangem Kreuzweh litt, musste ich am eigenen Leib erfahren, wie belastend das sein kann.

Ein gestörter Schlaf und die extreme Anstrengung, die mit jedem Handstreich einhergeht, machen müde, angespannt, missmutig, depressiv.

 

In Zeiten wie diesen sind wir doppelt gefordert, gut auf uns zu achten.

Denn nur wenn es uns physisch und psychisch gut geht, finden wir die Muße, die  täglich neu entfaltenden Wunder des Frühlings mit allen Sinnen auszukosten.

 

Die Freude darüber beflügelt unsere Zuversicht und lässt uns  die derzeitige Situation besser überstehen.

Um unsere Muskulatur und vor allem "unser Rückgrad" fit und beweglich zu halten, gelten die allgemeinen Richtlinien, die ich bereits im gestrigen Beitrag aufgelistet habe.

 

Empfehlenswert wäre weiters eine gezielte Gymnastik für Nacken, Rücken, Bauch  und Beine, die auch daheim gut durchführbar ist.

 

Für jede Übung gilt, diese in ihrer Endposition 20-30 Sekunden zu halten und dabei ruhig weiterzuatmen. Nach einer kurzen Pause sollte die Übung wiederholt werden.

 

Nacken:

Wir setzen uns aufrecht auf einen Stuhl.

Hände hinter dem Kopf verschränken und diesen nach hinten gegen die Hände drücken.

Spannung halten, Kopf nicht bewegen.

Nun die Handinnenflächen auf die Stirn legen und den Kopf gegen den Widerstand der Hände drücken.

 

Spannung halten.

Atmen nicht vergessen! Wiederholen!

 

Rücken:

In Bauchlage gehen.

Die Arme links und rechts vom Kopf ablegen und nach vorne strecken.

Fußspitzen auf den Boden stellen.

Gesäß anspannen, Arme und Oberkörper dabei leicht vom Boden abheben.

 

Wichtig: Kopf nicht in den Nacken nehmen, den Blick auf den Boden richten.

Immer weiteratmen! Wiederholen!

 

Bauch:

In der Rückenlage Beine hüftbreit aufstellen.

Arme neben dem Körper ablegen.

Nun die Lendenwirbelsäule fest auf den Boden drücken, den Oberkörper langsam aufrollen.

Sobald die Schulterblätter frei sind, das Kinn zur Brust und die Hände Richtung Füße drücken.

 

Spannung halten!

Atmen, atmen, atmen! Wiedeholen!

 

Beine:

Den Rücken an eine Wand lehnen.

Dabei die Füße ca. 30cm geöffnet und die Knie leicht gebeugt halten.

Arme locker nach unten durchhängen lassen.

Rücken langsam der Wand entlang hinunterrutschen lassen, wobei die Füße fest mit dem Boden verbunden bleiben.

Spannung halten

Dann mit der Oberschenkelmuskulatur wieder nach oben in die Ausgangsposition zurückkommen.

 

Gut durchatmen und den ganzen Körper mit den Handflächen sanft durchstreichen.

 

Wer dieses Programm täglich wiederholt, erhöht seine Chance, bis ins hohe Alter kreuzfidel zu sein.

Und das hoffentlich ohne weitere Corona-Krise!

 

lg md sm xs