In Zeiten wie diesen: Eingehüllt

"Alle Jahre wieder" bin ich versucht zu sagen, wenn ich jetzt durch den Garten streife und mein Blick auf die Frauenmantelkissen fällt.

"Alle Jahre mehr", möchte ich dann gleich hinzufügen.

 

Denn so zart und weich der Frauenmantel auf dem ersten Blick auch erscheint, birgt er doch eine Kraft in sich, die bemerkenswert ist.

Er scheint allerhand auszuhalten, kommt mit ungünstigen Boden- oder Temperaturverhältnissen gut zurande und will gar nicht mehr zu blühen aufhören.

Seiner Wuchs- und Ausbreitungsfreude können auch nur wenige andere Gartenstauden das Wasser reichen.

Intelligente, faule Gärtnerinnen sind gut beraten, sich dieses Prachtexemplar als Lückenfüller oder als solitär stehende Schönheit in den Garten zu holen.

 

Im Gegensatz zur Zuchtform finden wir "Alchemilla vulgaris"in der Natur vor allem in der alpinen Region auf Almen und Weiden.

Ihr sollten wir auch den Vorzug geben, wenn wir sie als Heilpflanze nutzen wollen.

 

Im Wissen um die Kraft als hochwirksames Frauenkraut in allen Lebenslagen wurde Frauenmantel bereits von unseren Ahninnen hoch verehrt und durfte in keinem Frauentee fehlen.

Entweder allein oder in Kombination mit anderen wertvollen Frauenkräutern wieTaubnessel, Rose, Gänseblümchen, Hirtentäschel, Melisse, Borretschblüten...ist Frauenmantel aus dem Frauenleben nicht wegzudenken.

 

Ob bei Regelschmerzen oder Regelstörungen, bei der Geburtsvor- und –nachbereitung, bei Scheideninfektionen oder Ausfluss, bei Schlafstörungen, Nervosität oder Hitzewallungen in den Wechseljahren..., auf Frauenmantel ist einfach Verlass!

 

Wer sich sehnlichst ein Kind wünscht, darf ebenfalls auf Frauenmantel vertrauen und ihn gemeinsam mit der gleichen Menge Gundelrebe und Storchenschnabel sowie einer kleineren Menge an Brennnessel, Goldrute und Schafgarbe als Nestsäuberungstee anwenden.

Von der beschriebenen Mischung sollten kurmäßig 2 Tassen täglich von einer Mondphase zur anderen getrunken werden.

 

Aufgrund des relativ hohen Gerbstoffgehaltes wird Frauenmantel wegen seiner astringierenden Wirkung auch bei Durchfall oder bei entzündeten Schleimhäuten im Mund- und Rachenbereich empfohlen.

 

Laut neuerer Studien sollen die im Frauenmantel vorhandenen Ellagitannine einen günstigen Einfluss auf das Immunsystem ausüben und vor Brust- und Unterleibskrebs schützen.

 

 

Wer gern in der Küche experimentiert, wird staunen, wie süß Frauenmantelblüten schmecken.

Sogar einen Kuchen kann man damit backen!

 

Dazu bereitet man einen Mürbteigboden zu und lässt diesen für ca.10Minuten anbacken.

Darauf werden dann Apfelwürfelchen, evt. auch Rosinen und eine Handvoll gelbe Sternenblüten verteilt.

Darüber gießt man eine süße Eier-Sahnemasse. (3Eier, 250ml Sahne, 1EL Zucker) und lässt diese bei Mittelhitze stocken.

 

Der Nachmittagskaffee mit netten Freundinnen oder Nachbarinnen ist gerettet!

Bitte den Mundschutz nicht vergessen!

lg md sm xs