In Zeiten wie diesen: Bitter macht fitter

 

Wer hat nicht schon einmal vom hohen gesundheitlichen Wert der Bitterstoffe gehört?

 

In der Naturheilkunde werden bitterstoffhaltige Pflanzen vorzugsweise bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Verdauungsschwäche, Gallenfluss- und Gallengangsbeschwerden, zur Darmsanierung, zur Leberstärkung, zur körpereigenen Entgiftung sowie bei Erschöpfungszuständen empfohlen.

Im Garten und in der Natur gibt es viele Pflanzen mit unterschiedlichem Bittergehalt.

Gewürze wie Lorbeer, Rosmarin, Thymian, Basilikum, Liebstöckel, Fenchel, Kümmel...sie alle punkten durch ihrem Anteil an Bitterstoffen.

 

Bittere Wildkräuter gibt es ebenfalls zuhauf.

Schafgarbe, Beifuß und Löwenzahn sind eine kleine Auswahl aus der großen Vielzahl.

 

Wermut mischt in der Riege der Bitterdrogen ganz vorne mit.

Übrigens: "Droge" ist der pharmazeutische Begriff für Arzneipflanzen und hat in diesem Fall nichts mit Rauschgift zu tun.

 

Ob im Wildwuchs oder kultiviert, der krautige Wermutstrauch besticht durch seine filigranen, silbrig filzigen Blätter, die knopfartigen, gelben Blütenrispen und den intensiven, balsamischen Duft.

Der Hauptbitterstoff des Wermuts nennt sich Absinthin.

Dieser ist so kräftig, dass der sogenannte „Wermutstropfen“ in einer Verdünnung von 1:20.000 noch spürbar ist.

In der einheimischen Flora besitzt nur der Gelbe Enzian einen höheren Bitterwert.

 

Wermut gehört zu den Amara aromatica.

Diese heilkräftige Kombination aus ätherischen Ölen und Bitterstoffen finden wir zum Beispiel in der Engelwurz, im Ingwer oder in der Schafgarbe wieder.

 

Wermut wird bei allgemeiner Schwäche, bei Schlaflosigkeit, bei Spul- und Madenwürmern, bei schwacher Menstruation, bei Blähungen sowie Magen- und Darmstörungen empfohlen.

 

Wer Wermuttee als appetitanregenden Tee einsetzen möchte, sollte ihn eine halbe Stunde vor dem Essen  trinken.

Wer hingegen den blähungswidrigen Effekt durch die vermehrte Ausschüttung der Gallensekretion wünscht, nimmt den Tee eine halbe Stunde nach dem Essen zu sich.  

 

Teezubereitung: eine Triebspitze mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, zugedeckt maximal 5 Minuten ziehen lassen.

Die Tagesdosis von 2 Tassen nicht überschreiten.

 

Wem Wermuttee zu bitter ist, kann ihn mit Pfefferminze aromatisieren.

Minze und Ringelblume sind übrigens auch zwei wichtige Vertreter von Bitterpflanzen aus dem Kräutergarten.

 

Für eine dreiwöchige Frühlingskur ist eine Bittertinktur einfacher zu handhaben als ein Teeaufguss.

Die Zubereitung kann mit Wermut, Meisterwurz und Pfefferminze zu gleichen Teilen oder auch in Kombination mit anderen Bitterkräutern erfolgen.

 

Das zerkleinerte Pflanzgut wird bis zur Hälfte in ein Glas geschichtet, das dann zur Gänze mit Korn oder Treber aufgefüllt wird.

Für ca. 3 Wochen im Halbschatten durchziehen lassen, dann abseihen und dunkel lagern.

 

Wer Wermut aus dem Garten erntet, sollte sich nur der oberen, unverholzten Triebspitzen bedienen.

 

Warnung:

Während der Schwangerschaft ist die Verwendung von Wermut aufgrund der wehenfördernden Eigenschaften nicht zu empfehlen.

Wer auf Korbblütler allergisch reagiert, muss ebenfalls Vorsicht walten lassen.

Eine Überdosierung kann zu Erbrechen, Schwindel und Krämpfen führen.

Menschen, die an übersäuertem Magen oder aktiven Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm leiden, sollten Bitterstoffe nur sparsam einsetzen oder ganz meiden.

 

Aus der Hildegard-Medizin ist Wermut nicht wegzudenken. Besonders empfehlenswert ist der Maitrunk aus Wein und Wermut.

Es zahlt sich aus, morgen erneut einen Blick in meinen Blog zu werfen, denn dann erzähle ich euch mehr dazu!

 

 

lg md sm xs