In Zeiten wie diesen: Alles neu macht der Mai
Maienzeit!
Das ist jene Zeit, wo die Natur im Turbotakt alles hochfährt und die Pflanzen von Tag zu Tag an Heilkraft gewinnen.
In Zeiten wie diesen eine interessante Erfahrung, die sich anscheinend auch auf die politischen Entscheidungen auswirkt. Nach und nach versucht man jetzt, den Alltag wieder zu normalisieren und das gesellschaftliche Leben hochzufahren.
Dabei ist die Ansteckungsgefahr nicht gebannt und Vorsicht auf alle Fälle ein guter Ratgeber.
Eine verantwortungsvolle und eigenständige Gesundheitspflege steht jederzeit, aber jetzt ganz besonders im Raum. Unsere hygienischen Maßnahmen müssen dabei Körper, Geist und Seele gleichermaßen miteinbeziehen.
Der Maitrunk nach Hl. Hildegard von Bingen bietet hierfür die besten Voraussetzungen.
Hildegard selbst sagt über ihr Wermutelexier:
"Der Wermut ist der Meister über alle Erschöpfungszustände im Menschen. Trinke den Wermutwein von Mai bis Oktober jeden dritten Tag nüchtern, er beseitigt in dir die Nierenschwäche und die Melancholie und klärt deine Augen und stärkt dein Herz und lässt nicht zu, dass deine Lunge krank wird. Er wärmt den Magen und reinigt die Eingeweide und bereitet eine gute Verdauung.“
Schon zu ihrer Zeit ist sich die mystische Nonne über den hohen gesundheitlichen Stellenwert bitterer Pflanzen bewusst.
Bitterstoffe produzieren vermehrte Sekretflüssigkeit. Die Folge ist eine bessere Durchblutung der Schleimhäute in den Blutgefäßen und Organen .
Davon profitieren wiederum Herz, Kreislauf, Lunge, Verdauung, unsere Sehkraft, unsere Denkleistung und unsere Nerven.
Eine weitere positive Funktion erfüllen auch die ätherischen Öle im Wermut.
Ihre krampflösenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften kommen den Verdauungs- und Ausscheidungsorganen zugute.
Zusätzlich bindet das Chlorophyll in den Pflanzen die freien Radikalen in unserem Körper, wodurch der Alterungsprozess verlangsamt und der Entstehung von Krankheiten entgegengewirkt bzw. das Immunsystem insgesamt gestärkt wird.
Um die Optimierung der Vitalfunktionen voll auszukosten, ist die Maikur nichts für Ungeduldige!
Sie sollte nämlich über einen langen Zeitraum von 6 Monaten eingenommen werden.
Dabei trinkt man am Morgen auf nüchternen Magen ein „Stamperl“ des Wermut-Elexiers und pausiert inzwischen für zwei Tage.
Das heißt, dass die Einnahme jeden dritten Tag von Mai bis Ende Oktober zu erfolgen hat.
Wermutwein kann man käuflich erwerben oder sich ihn auch selber machen.
Ich kenne einige Hildegard-Freunde, die das Jahr für Jahr mit großer Begeisterung tun.
Die Originalrezeptur besteht aus folgender Zusammensetzung:
1l naturbelassener Rot- evt. auch Weißwein
40ml frischer, alternativ auch pasteurisierter Wermutsaft (Reformhaus)
3 EL regionaler Bienenhonig
Zubereitung
Wermut-Maitriebe am frühen Morgen bei zunehmendem Mond pflücken. Mit einem Stabmixer pürieren und die Masse durch ein Küchentuch pressen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Triebe durch den Fleischwolf zu treiben.
Dann den Wein mit dem Honig aufkochen, den Wermutsaft hinzufügen, umrühren, abschäumen und in Flaschen abfüllen.
Für eine vollständige Kur bis in den Herbst hinein werden 8 Flaschen zu je 1/2l benötigt.
Die angebrochene Flasche im Kühlschrank aufbewahren.