Heimatlos

Heimat – ein Wort, das in jedem von uns seine ganz persönlichen Assoziationen hervorruft.

Aber was, wenn jemand keine Heimat hat, aus seiner Heimat vertrieben oder zur Flucht gezwungen worden ist?

Für die Betreffenden eine unheimliche Situation, geprägt von Zukunftsängsten, Trauer, Hoffnungslosigkeit, Entwurzelung… und somit genau dem Gegenteil von jenen Gefühle, die wir normalerweise mit Heimat verbinden.

Mehr als 50 Millionen Menschen befinden sich derzeit auf der Flucht, um Krieg, Hunger und Unterdrückung hinter sich zu lassen und eine neue, sichere Heimat zu suchen.

Diese Tatsache schürt Ängste, Unbehagen und Ratlosigkeit, nicht nur bei den Flüchtenden selbst, sondern auch dort, wo sie ankommen.                

Die Themen rund um Zuwanderung und die daraus resultierenden Probleme sind in den Medien omnipräsent.

Viele Politiker ringen verzweifelt nach nachhaltigen Lösungen, um an die Bereitschaft aller appelierend, den Bedürfnissen der Hilfesuchenden gerecht werden.

Populisten machen sich die Zweifel und Ängste der Menschen auf ihre Weise zunutze und präsentieren schnelle und gefällige Rezepte, die auf Abschottung und „WIR ZUERST Denken“ setzen.

Und wir selbst? Wie steht es bei jedem einzelnen von uns um das Verständnis für die Problematik rund um die Zuwanderung?

Für einfache Empfehlungen ist deren Komplexität zu ernst und zu groß.

 

Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen:

In der Begegnung mit Asylsuchenden stelle ich mir immer vor, wie es wäre, wenn meine eigenen Kinder an ihrer Stelle stünden. In einem fremden Land, ohne Bleibe, ohne finanzielle Mittel, ohne Familie, ganz auf sich allein gestellt. Dann fällt es mir leichter, die Würde des Gegenübers zu respektieren und mich mit kleinen Gesten solidarisch zu zeigen. Ob diese dann in einer kleinen Spende, in einem gewechselten Wort oder in einem aufrichtigen Lächeln liegen, ist nicht wichtig. Wichtig ist nur die Botschaft, die ich damit bekunde: „Ich nehme dich als Mensch wahr, dein Schicksal berührt mich.

 

lg md sm xs