Hausfrau, Beruf und Berufung

Bei einem Gespräch, das ich unlängst mit einer älteren Dame führen konnte, kamen wir auch auf deren Beruf zu sprechen.

„Wissen Sie“, hob Sie wie entschuldigend ihre Hand, „ich war immer nur daheim, war immer nur Hausfrau!“

 

Liebe Hörerinnen und Hörer

Dieses eine kleine Wörtchen „nur“ irritierte mich und brachte mich ins Grübeln. Ich dachte an meine eigene Mutter zurück. Für uns war es damals selbstverständlich, dass wir nach der Schule sogleich zum gerichteten Tisch und mit jedem Anliegen sofort zu ihr gehen konnten. Aber wie mag es meiner Mutter selbst bei der Erfüllung ihrer täglichen Pflichten ergangen sein? Sicherlich hat sie nicht immer die gebührende Anerkennung und den entsprechenden Dank für ihren "Rund um die Uhr Job" erhalten. Aber damals war das halt so!

Die Lebensaufgabe einer Frau bestand darin, sich um Kinder und Haushalt zu kümmern und somit dem Oberhaupt der Familie den Rücken freizuhalten.

Mütter von heute haben es besser, wenngleich auch nicht leichter. Die Doppelgleisigkeit Familie – Beruf erfordert ganz schön viel Kraft Einsatz und ein exaktes Management.

Frauen von heute, die sich für den Beruf der Hausfrau entscheiden, tun dies bewusst und meistens aus Berufung.

Im Allgemeinen nutzen junge Mütter die, vom Gesetz vorgesehene Elternzeit, um für eine bestimmte Zeit daheim zu bleiben und so dem Nachwuchs einen reibungslosen Einstieg ins Leben zu ermöglichen.

Auch immer mehr Männer zeigen sich bereit, allein oder im Wechsel mit der Partnerin, den Haushalt zu stemmen und erzieherische Verantwortung zu übernehmen.

Den vielen Omas und Opas im Lande, die zum Wohle ihrer Kinder und Enkelkinder zu Hause die Stellung halten, sei an dieser Stelle besonders gedankt. Mit ihrem selbstlosen Einsatz entlasten sie nicht nur die jungen Familien, sondern leisten durch ihr Dasein einen unbezahlbaren Beitrag für die ganze Gesellschaft.

lg md sm xs