Der Tausendasassa: Kapuzinerkresse

Wie sich die Kapuzinerkresse nach außen präsentiert:

Mit ihrem knalligen Orange, dem intensiven oder vornehm blassen Gelb, dem Aprikot und Karminrot oder einer bunten Mischung in einem, nimmt es die Kapuzinerkresse locker mit anderen Gartenpflanzen auf, auch wenn man sich normalerweise zu ihr hinunterbeugen muss. Und das runde Blatt hält mit, weil es ähnlich dem Lotuseffekt Gieß- und Regenwasser einfach abperlen lässt.

Die eigenwillige Form der Blüte bürgt für den Namen der Kapuzinerkresse, weil sie mit den drei von fünf nach hinten zu einem Sporn verwachsenen Blütenblättern an die Kapuze einer Mönchskutte erinnert.

Der schwedischen Arzt und Naturforscher Carl von Linne, der der botanischen Wissenschaft mit seiner Systematik und Nomenklatur ihren Stempel bis in unsere Zeit hinein aufgedrückt hat, verglich Blüte und Blatt der Kapuzinerkresse mit einem Kriegshelm und einem Wappenschild. Daraus wurde in Anlehnung an das „Tropaion“, eines antiken, griechischen Siegessymbols die lateinische Bezeichnung Tropaeolum majus geboren.

 

Was die Inhaltsstoffe bewirken:

Die große Stärke der Senföle liegt in ihrer antibakteriellen, antiviralen und antifungiziden  Wirkung. Dadurch kann die Kapuzinerkresse als pflanzliches Penizillin mit großer Breitbandwirkung angesehen werden.

 

Es sind vor allem hochdosierte Frischpflanzenextrakte aus Blüten und Blättern, die sich zur Bekämpfung von Infekten der oberen Atemwege oder der Harnwege eignen.

Gute Erfahrungen sind diesbezüglich auch in Kombination mit Meerrettich zu verzeichnen.

Der regelmäßige, moderate Verzehr der Kapuzinerkresse ist geeignet, die Durchblutung anzuregen, die Harnmenge zu erhöhen, die Darmflora vor krankmachenden Keimen zu schützen, sowie die körpereigene Abwehr aufzubauen.

Im getrockneten Zustand ist die Wirkung der Senföle leider zunichte gemacht. Darum wird z.B. auch Bärlauch nur frisch verwendet.

 

 

Kapuzinerkresse ist ein gern gesehener Küchengast! Dabei lässt sie sich zu allen möglichen Gerichten verarbeiten.

 

Grüne Soße als Fleischzugabe

ein Bund Kapuzinerkresse, ein Bund Petersilie

2 Eier, 1 Scheibe Toastbrot ohne Rinde

 2 TL Kapern, etwas Senf, Salz

1 EL Olivenöl, 4EL Gemüsebrühe

Olivenöl und Gemüsebrühe vermischen, das Toastbrot darin einweichen

Dann mit den restlichen Zutaten zu einer homogenen Soße mixen.

 

Kapuzinerkresse-Pesto

2 Handvoll Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse, 1 kleiner Bund Petersilie oder Basilikum

50g würziger Reibkäse, eine kleine Knoblauchzehe, ein Schuss Olivenöl

50g Sonnenblumenkerne

 

Falsche Kapern

junge, zarte Samen

Apfelessig, Salz, Wasser Olivenöl

Die gewaschenen Samen in ein Glas füllen und reichlich Salz dazugeben. Deckel draufsetzen, kräftig schütteln und für mehrere Tage im Kühlschrank durchziehen lassen. Anschließend die Samen unter fließendem Wasser waschen, abtropfen lassen und in ein Glas schichten. Essig und Wasser 5:1 aufkochen und über die „Kapern“ gießen. Das Glas gut verschließen und nochmals mindestens 2 Wochen durchziehen lassen.

 

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