Auf den Zahn gefühlt

Wer sich weiße Zähne und ein gesundes Zahnfleisch erhalten will, sollte dafür auch etwas tun.

Die tägliche Verwendung eines Mundwassers nach dem Zähneputzen ist kein großer Aufwand und zur Unterstützung der Zahnhygiene besonders sinnvoll.

Um die Dynamik des Zahnfleischschwundes zu verstehen, kann ein klein wenig anatomisches Wissen helfen. Als Zahnfleisch wird jener Teil der Mundschleimhaut bezeichnet, der den jeweiligen Knochenbogen von Ober- bzw. Unterkiefer überzieht. Dessen spezielle Aufgabe besteht darin, den Bakterien des Mundraumes den Eintritt in den Knochenbereich zu verwehren, Deshalb ist das Zahnfleisch zwischen Zahnschmelz und Wurzel fest angewachsen. Wenn dieses nun aufgrund einer Parodontose zurückgeht, wird der Zahnschmelz von der Wurzel getrennt. Das kann dazu führen, dass sich die Zähne irgendwann locker oder gar ausfallen.

 

Gerbstoffhaltige Pflanzen wie Eichenrinde, Blutwurz oder Salbei sind zur Stabilisierung des Zahnfleisches bestens geeignet. Sie wirken zusammenziehend und festigend.

Weiters tragen die ätherischen Öle im Salbei dazu bei, krankmachende Bakterien zu reduzieren. Sie sorgen gleichzeitig für einen erfrischenden Mundgeruch. Das Kauen eines Salbeiblattes oder einer Wacholderbeere galt deshalb schon bei unseren Ahnen als reinigender Zahnbürstenersatz.

Die antibakterielle, entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften der Arnika sind bei der Zahnfleischpflege ebenfalls gewünscht. 

Ihre kleine Schwester, die Ringelblume ist in punkto Wundheilung unschlagbar.

Wer auf den kühlenden, erfrischenden, durchblutungsfördernden und antibakteriellen Nutzen von Minze vertraut, sollte aus der großen Vielfalt die Echte Pfefferminze wählen.

Die gewebsstärkende Myrrhe ist bei Zahnfleischproblemen ebenfalls ein Muss. Sie ist sowohl als Tinktur als auch als ätherisches Öl im Fachhandel erhältlich.

In dieselbe Kerbe schlägt das Propolis, jenes Kittharz, das nicht nur im Bienenstock krankmachenden und störenden Eindringlingen den Garaus macht.

Ein selbstkreiertes Mundwasser könnte folgendermaßen gemischt werden:

10ml Blutwurztinktur, 10ml Salbeitinktur, 10ml Arnikatinktur, 10ml Pfefferminztinktur, 10ml Myrrhetinktur, 5 Tropfen Propolistinktur.

Nach dem Zähneputzen ein paar Tropfen dieser Mischung in Wasser auflösen und den Mundraum damit gründlich ausspülen.

 

Mittlerweile hat sich auch der Fachhandel der vermehrten Nachfrage angepasst und bietet eine Reihe ökologisch nachhaltiger Zahnpflegemittel an. Ob als Zahnbürste mit Naturborsten und Holzgriff , als Zahnpulver mit Salz und Heilerde,  als Zahnöl mit Kräuterextrakten oder als Naturseide zum Beseitigen von Speiseresten..., es wird jeder Vorliebe Rechnung  getragen. Sogar eine fertige Ölziehkur, bestehend aus Sesam- Kokos- und Sonnenblumenöl mit Zusätzen von keimwidrigen ätherischen Ölen wie Nelke und Thymian stehen griffbereit zur Verfügung. Das Ölziehen muss man allerdings immer noch selber durchführen!. Für eine effiziente Kur sollten morgens mindestens 10 Minuten, besser noch 20 Minuten eingeplant werden. So kann der Speichel die Giftstoffe in der Mundhöhle gut binden. Das verdickte Knäuel wird nicht im Waschbecken, sondern mit dem Haushaltsmüll entsorgt. Nach dem Ausspülen des Mundes macht es Sinn, die Zunge mit einem Holzspatel zu reinigen.

 

Wer sich allerdings auch in Punkto Geldbeutel um Nachhaltigkeit, sprich Sparsamkeit bemüht, kann viele, der im Handel angebotenen Produkte mit wenigen Handgriffen selber machen. 

 Dazu findet man unterschiedliche Rezeptvorschläge. Eines, das der Herstellung von Zahnpaste dient, sei hier erwähnt.

1 gehäufter Esslöffel Kokosfett wird im lauwarmen Wasserbad verflüssigt. Darin werden 1/2TL Birkenzucker, 2TL Natron (Kaisernatron) 1Tropfen ätherisches Pfefferminzöl eingerührt. Die Mischung in einem Tiegel abfüllen

Achtung: der karieshemmende Birkenzucker muss absolut feinstaubig sein, damit er den Zahnbelag nicht zerkratzt. Bei Bedarf vorher mahlen oder mörsern.

Viel Spaß beim Experimentieren und Studieren!!!

lg md sm xs