Zeigt her eure Füße…

Das alte Kinderlied kann als Aufforderung gelten, uns wieder einmal mehr auf unsere Füße zu besinnen. Auf eigenen Füßen zu stehen und zu gehen ist ein Privileg, das nicht alle Menschen haben. Unsere Füße sind überhaupt ein wahres Wunderwerk. Im Laufe eines Lebens umrunden sie ca. dreimal die Erde oder legen, in Zahlen ausgedrückt, bis zu 150.000 Kilometer zurück. Kein Wunder, dass der eine und andere Fuß manchmal müde wird oder gar streikt! Entdecken wir unsere Füße neu und behandeln wir sie so, wie sie es sich verdienen!
Ein Tipp für den Sommer ist das Barfußlaufen. Die Füße werden durch die freie Belüftung und die intensive Arbeit der Fußmuskeln und Gelenke besser durchblutet. Die Haut der Fußsohle ist mit vielen Schweißdrüsen besetzt und daher an der Ausscheidung von Stoffwechselgiften beteiligt. Weiters befinden sich an den Fußsohlen die Reflexzonen des ganzen Körpers. Das Gehen auf natürlichem Untergrund stimuliert und stärkt reflektorisch alle Organe. Der Kreislauf und die Durchblutung werden angeregt, die Venen gestärkt. Barfußlaufen ist die Voraussetzung, sich gut zu erden und Halt in den Wurzeln zu finden.

Gedicht von Martin Auer zum „Barfußlaufen“

Über die Erde sollst du barfuß gehen.
Zieh deine Schuhe aus,
Schuhe machen dich blind.
Du kannst doch den Weg mit den Zehen sehen,
auch das Wasser und den Wind.

Sollst mit deinen Sohlen
die Steine berühren
mit ganz nackter Haut.
Dann wirst du bald spüren,
dass die Erde dir vertraut.

Spür das nasse Gras
unter deinen Füßen
und den trockenen Staub.
Lass dir vom Moos die Sohlen streicheln und küssen
und fühl das Knistern im Laub.

Steig hinein, hinunter in den Bach
und lauf aufwärts,
dem Wasser entgegen.
Halte dein Gesicht unter den Wasserfall,
dann sollst du dich in die Sonne legen.

Leg deine Wange auf die Erde.
Riech ihren Duft und spür
wie aufsteigt aus ihr
eine ganz große Ruh,
und dann ist die Erde ganz nah bei dir
und du weißt, du bist ein Teil von allem
und gehörst dazu!

Dazu noch eine Überlegung von Pfarrer Kneipp, der die Ursache von Krampfadern in schlecht durchbluteten Füßen und Beinen zu sehen glaubte!

„Sehr häufig kommen die Füße nicht in einen Schuh, sondern in eine Fußmaschine. Am Morgen hat sich der Fuß noch nicht ausgedehnt, und man zwingt ihn dann auf das Engste ein; da der Fuß sich im Laufe des Tages ausdehnt, so kann nunmöglich das Blutnoch eindringen; dasselbe hält sich vielmehr in den Adern am Fuß auf, und infolgedessen wird die Krampfader vergrößert.
Will man die Krampfadern an den Füßen heilen, so erzielt man einen guten Erfolg, wenn man auf den ganzen Körper einwirkt, damit eine geregelte Zirkulation des Blutes sich wieder einstellt.“

Die nächste Eintragung zum Wacholder und zur Herstellung einer durchblutungsfördernden Wacholdercreme erfolgt im Oktober.

lg md sm xs